Sonntag, 6. Mai 2018

und es wurde Nacht...

...macht aber nichts, gutes Licht habe ich am Fahrrad und am Nachmittag hatte ich schon ausreichend Orientierungsdefizite also sagte ich mir, schlimmer kann´s im Dunkeln kaum werden. Im Gegenteil es war eher "easy going" in der Nacht, da ich von Trier bis Cochem unverschämterweise eine komplette Bundesstrasse fast für mich alleine hatte, und verkehrsfreie Bundesstrassen sind schon fast Luxus...

...der Einsatz um diesen Luxus genießen zu können war schieres Durchhalten, aber bei wemm hätte ich mich beschweren können, dieses üppige Fahradmenu hatte ich mir selber "zurechtgeschneidert", ich wußte ja schon bei Abfahrt am Vortag dass irgendwann "harte Passagen" auf mich warten. Genau diese habe ich doch gesucht. Und richtig brutal unangenehm war das weiterfahren nie, es war eine gesunde Portion Abenteuerlust die mich in der Nacht antrieb und auch davon abhielt irgendwo dann doch Quartier zu suchen und den Beschluß zu fassen dass das eigentliche Abenteuer doch erst im Sommer in Norwegen auf mich wartet.

...und es war wirklich arschkalt im Moseltal (ich habe nach der Tour natürlich die Wetterdaten der Nacht recherchiert), mehr wie 3° war es nirgendwo zwischen Trier und Cochem und auch der weitere Weg (ich wechselte dann bei Tagesanbruch wieder auf den paralell verlaufenden Mosel-Radweg) war weitestgehend von Nebel geprägt, das änderte sich erst Mittags ab Koblenz auf dem Rheinufer-Radweg.

Samstag, 5. Mai 2018

Wenn der Weg das Ziel ist...

...dann gehöre ich vermutlich schon seit Jahren zu den "gesegneten" Menschen hierzulande. Seit über 20 Jahren darf ich meinen Alltagsweg zur Arbeit ziemlich regelmäßig mit dem Rad fahren. Die Strecke ist wirklich nicht lang, kürzeste Strecke 9 Km, aber es ist ein immer größer werdender Genuß.

Rein rechnerisch bin ich mit dem Auto etwa doppelt so schnell, unter günstigsten Vorrausetzungen wohlgemerkt...

...und die gibt es immer seltener, diese günstigen Vorraussetzungen, also bin ich einfach ein Glücksritter. Ich darf schon auf dem Weg zur Arbeit und auf dem Weg nach Hause das machen was mir schon seit Jahren große Freude bereitet, Radfahren!
Weil ich es "sportlich" liebe habe ich mir, ein älteres Eisenrad mit Nabendynamo im Vorderrad ausgestattet, damit ich auch in der "dunklen Jahreszeit" sicher zur Arbeit und nach Hause komme. Schnickschnack gibt es kaum an dem Rad, von ein paar "billigen" Kunstoffschutzdingern abgesehen, weil Regen gibt es doch hin und wieder auf dem Weg...


...das hat mich in jungen Jahren eher weniger gestört wenn ich vollkommen duchnässt auf der Arbeit oder zu Hause ankam, aber man wird älter, bequemer, gemütlicher etc...

...und deshalb war meine Route für die Eifelumrundung so verträglich, kaum Höhenmeter, die meisten im ersten Viertel, und am Ende fast immer eben durch zwei markannte Flußtäler. Vennbahnweg, mit Start in Aachen, sehr empfehlenswert. Man fährt von Aachen beständig aufwärts, 30-40 Km und merkt es kaum, ab Monschau ist man dann auf "der Höhe" und wird durch das südliche Belgien bis Luxemburg geführt, verkehrsfrei (nahezu),abwechslungsreich, es gibt sogar Tunnelpassagen und ohne dramatische Anstiege.

...von Troisvierges, der "Endstation" der früheren Vennbahn ging es dann "frei Schnauze" elegant durch Luxemburg mit dem Fernziel irgendwie an die Mosel zu kommen um dann weiter "schmerzfrei" die Eifel zu umrunden. Mosel ist ja wieder ein sehr gut erschlossenes Flußtal mit Betonung auf Tal.

Abenteuerlich war nur manches Mal meine "Schlafmützigkeit was die Getränkeversorgung angeht, wenn es Einkaufsmöglichkeiten gab war ich anderweitig abgelenkt Landschaft/Verkehr/Wegführung und wenn meine Trinkflaschen dann wirklich leer waren und die "Not" groß wurde kam Kilometerlang nix.
Dramatisch war es aber dann wohl doch nicht, weder im Tal der Sauer noch später im Tal der Mosel hatte ich das Bedürfnis das Flusswasser zu kosten.

Freitag, 4. Mai 2018

Wie etwas großes anfängt!

Es ist vermutlich ein natürlicher Instinkt, solange wie möglich seinen Körper in Grenzbereiche zu führen (die biologische Uhr tickt unaufhaltsam im Hintergrund)!

Die Norwegenreise rückt immer näher und da ich dort vermutlich nicht jedes Jahr erneut starten werde, wollte ich zumindest die Gewissheit das ich auch dort das Ziel erreichen werde.

Die Vision, den Traum, dort irgendwann einmal zu starten trage ich schon zwanzig, dreißig Jahre in mir. Der Keim wurde gesät durch ein Buch von Rudolf Geser, "Die großen Rad-Klassiker Europas", von denen ich schon einige in meiner Heimatnähe abgefahren habe, manche durchaus mehrfach, wie zum Beispiel Tilff-Bastogne-Tilff, das alljährlich Pfingstsonntag durch die nahe gelegenen Ardennen führt. Diese sind aber durchschnittlich alle maximal halb so lang...

...und irgendwo da liegt der Hund begraben, ich mag lange gleichmäßige Belastungen wesentlich lieber als kurze heftige (ist schon fast blanker Unsinn Strecken wie T-B-T als kurz und heftig zu kategorisieren). Aber alleine die Anzahl der Höhenmeter die sich auf die Länge der Strecke verteilt zeigt die grundverschiedene Charakteristik sehr dramatisch. Bei T-B-T sind es in der Regel etwa 3500Hm auf 210 Km Streckenlänge und bei Trondheim-Oslo werden mich etwa 1500Hm erwarten die sich auf 540 Km verteilen.

...und bei meiner Runde um die Eifel waren es (alleine auf dem Teil den ich speichern konnte) über 2500Hm auf 425 Km. Also fühle ich mich nun zumindest angemessen bereit.

Donnerstag, 3. Mai 2018

Eifelumrundung, nicht immer nur davon träumen, einfach machen

Klingt etwas merkwürdig und genau das war es auch, die zusammengefassten Informationen stelle ich mal bewusst an den Anfang um Leuten mit knappem Zeitbudget nicht allzuviel dieses kostbaren Gutes zu rauben. Die Mini-Reise hat gute 35 Stunden brutto gedauert, es gab vier längere Verpflegungspausen und zusätzlich drei "Pit-Stops" an Tankstellen/SB-Märkten und zahlreiche Fotostops (nach Gutdünken).
Aufgezeichnete Strecke gibt es nur
Von Alf nach Hause bin ich aber weiter gefahren, gibt leider noch keinen Rückholdienst für "gestrandete Wahnsinnige", diese Strecke waren nochmal 206 Km. Zusammen macht das 630 Km, vielleicht fahre ich dann nächstes Mal bis... auch ein Träumchen

Letztendlich doch viel mehr als ich zu fahren beabsichtigte.

Im Sommer habe ich mich für die Styrkeprøven angemeldet und jetzt bin ich mir etwas sicherer dass ich das auch schaffen werde. Als ich losfuhr am Dienstagmorgen war das Wetter alles andere als gut, so könnte es in Norwegen auch werden. Ich habe das Glück etwas herausgefordert weil ich mit meinem "Stahlross" losgezogen bin mit dem ich sonst regelmäßig zur Arbeit pendele. Herausgefordert in sofern, dass die aufgezogenen Mäntel in einem "sehr abenteuerlichen" Gebrauchszustand sind und ein Wechseln nur an meiner dramatischen Bequemlichkeit scheitert. Für die 9 KM zur Arbeit ist das vielleicht noch verständlich, wenn ich platt fahre dann muss ich den Rest halt laufen...

... wenn man aber plant 500Km und mehr an einem Streifen zu fahren...man könnte es irgendwo zwischen "blauäugig" und grob fahrlässig einordnen...zur eigenen Beruhigung habe ich zumindest mal zwei Schläuche und eine Mini-Luftpumpe eingepackt.

...aber das passt ganz prima zu den sonstigen Vorbereitungen die ich für diese Tour getroffen habe, die gab es nämlich nicht. Ich hatte überlegt noch einen zweiten Flaschenhalter ans Rad zu schrauben,habe ich nicht gemacht. Am Tag vor dem Start habe ich noch versucht meinen "verstaubten" Trinkrucksack zu reaktivieren, ich habe die Trinkblase dann endlich weggeschmissen damit ich nicht in drei Jahren nochmal denke dass ich die "ultimative" Getränkeversorgung für längere Radtouren irgendwo im Hause habe.

...somit habe ich dann eine zweite Trinkflasche im Rucksack mitgenommen, man geniesst das Trinken dann auch viel mehr und wundert sich wie weit man fahren kann mit sparsamer Flüßigkeitszufuhr (ich will das hier nicht schönreden). Manche alte Menschen machen halt immer noch gerne Unsinn...


Mein puristisches Reiserad mit ohne allem...

Freitag, 16. September 2016

Immer der Nase nach...

...so ähnlich waren in jungen Jahren einfach die Beweggründe die mir das Rennradfahren "versüßten". Ich war jung an Jahren, hatte entgegen den Vorzügen vieler Altersgenossen kein wirkliches Interesse an motorisierten Zweirädern, aber dem "Fernweh" als treibende Kraft konnte auch ich mich nicht entziehen. So liefen in früheren Jahren meine privaten "Entdeckertouren" alle sehr ähnlich ab, ich stieg auf´s Rad fuhr los und ließ mich von meiner Neugier treiben und wenn ich das Gefühl hatte die Erlebnisse seien ausreichend genug gewesen versuchte ich wieder auf günstigstem Weg nach Hause zu gelangen. Das war gelebte und angewandte Heimatkunde in einem. Kennt heutzutage kaum noch einer da es für "Google-Maps" keine unbekannten Ziele gibt und auch bei den jüngsten Radfahrern und "Abenteurern" ein Smartphone in der Trikottasche verfügbar ist. Zu "allem Überfluß" gibt es dann auch noch Googles Streetview, dann kennt man die Strecke schon bevor man da war (na ja nicht ganz genau, sondern nur die ungefähre Ansicht die es mal gab zum Zeitpunkt der Aufnahme), finde ich oftmals etwas demotivierend, warum sollte ich mir etwas ansehen, was ich vermeintlich schon kenne? Tja, am Mittwoch war für mich dann nochmal solch ein spontaner Tag, "back to the roots", einfach mal treiben lassen von Emotionen. Zugegeben, minimal geplant war die Tour schon irgendwie, nicht gänzlich wie sie dann gefahren werden konnte, aber schon grob kalkuliert, was im Rahmen meiner Möglichkeiten, an "unbekanntem" Terrain erreichbar wäre. Da ich seit einem längeren Reha-Aufenthalt im letzten Jahr schon eine "starke" Verbindung zur ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn hege, lag es nahe diese in die Tour einzubinden. So kam die Idee hier den "Ur deutschen Fluß" Rhein zu queren. Vieles auf der "anderen" Rheinseite ist für mich weitestgehend begriffsgleich mit Neuland. Das ist einfach zu "abwegig" da die Querungsmöglichkeiten ziemlich limitiert sind, das erfordert dann schon eine Gehörige Portion Ausdauer, wenn man nicht gerade in Köln unterwegs ist, wo es eine Vielzahl an Brückenpassagen gibt. Aber südlich von Bonn ist das Rheintal nur durch wenige "archaische Transportmittel" zu überwinden, dient dann oftmals auch als "aufgezwungene" Entschleunigung. Dieser südliche Wendepunkt lag am betreffenden Tag in Linz, und auf der anderen Rheinseite wartet dann wieder ein neuer rasdspezifischer Leckerbissen, das Ahrtal! Die Verkehrsführung ist oftmals "gruselig", aber wenn man durch Zufall (oder Ortskenntnis) auf dem Ahr-Radweg landet dann wird es "ein Fest" für die Sinne. Weitestgehend abseits vom lärmenden Strassenverkehr zieht sich ein wunderschöner Radweg zwischen Bahngleisen, Ahr und hohen Weinbergen durch ein sehr ansehnliches Weinbaugebiet, mit allen touristischen Vor- und Nachteilen. Von Ahrweiler bis Altenahr ist man weitestgehend vom Verkehr gut abgeschirmt unterwegs und hinter Atenahr kann ich nur jedem empfehlen ins Sahrbachtal Richtung Bad Münstereifel abzubiegen und die "natürliche Einsamkeit" von kleineren Landstrassen in der Eifel zu genießen. Großes Verkehrsaufkommen ist hier nicht zu befürchten, dafür ist es wohl etwas zu abgelegen und versteckt. Natürlich ist es auch etwas "kontraproduktiv" wenn ich hier in solch "hohen Tönen" von diesem Landstrich schwärme, die Gefahr das sich der eine oder die andere die Gegend vielleicht auch mal mit einem Auto ansieht besteht immer (auch dafür wurden ja schlußendlich überall Straßen gebaut). Aber lasst es euch vorab nochmal ins Gedächtnis rufen, die Erlebnisqualität ein Ziel mit dem Fahrrad aus eigener Kraft erreicht zu haben steht weit über dem sterilen Tagesausflugshopping egal ob mit Auto, Bus oder Motorrad. Die Gründe dafür muss man spüren, sie nur aufzuschreiben ist vertane Zeit. Genauso gibt es viele Gründe an der Sinnhaftigkeit einer solchen Tour zu zweifeln (braucht es immer eines tieferen Sinns um in Bewegung zu geraten), manch einem ist die Strecke viel zu lang, anderen wiederum deutlich zu kurz um erwähnenswert zu sein. Daher finde ich sie passend, gesundes "Mittelmaß", fordernd, machbar und reizvoll zugleich. Das ich auf dem Heimweg in Bad Münstereifel die letzte "einfache Möglichkeit" an einer Tankstelle die Trinkflaschen neu zu befüllen verpasste ist meiner "Bequemlichkeit" anzurechnen. Natürlich war es warm an dem Tag, und auch mir war bewußt, dass eine halbvolle Trinkflasche für ca. 2 Stunden Restfahrzeit extrem knapp kalkuliert war, aber Tempo rausnehmen und umdrehen wollte ich wegen solchen "Lapalien" dann auch nicht. Die Freude in Kürze wieder unermeßlich viel trinken zu können stieg dann auch mit jedem Kilometer den ich näher an die Heimat kam. Unterschätzen sollte man einen solchen Flüßigkeitsmangel niemals, zu gefährlich könnten gerade im Strassenverkehr kurzzeitige "Aussetzer" sein, harmlos vielleicht noch wenn es sich an der "Antriebsmuskulatur" in Form von Krämpfen bemerkbar macht. Für mich war die Reststrecke noch machbar, das ist die Hauptsache, und mein Erlebniskonto an diesem einen Tag wurde mehr als reichlich befüllt.

Mittwoch, 7. September 2016

Weitere Ansichten über das Laufen

Ich habe es ja kürzlich schon "angekratzt", dass ich in der mißlichen Lage stecke ein dringendes körperliches Grundbedürfnis nicht ausreichend befriedigen zu können. Natürlich kann ich auch, ohne es zu sehen, das verständnislose Kopfschütteln der "breiten Masse" meiner lieben Mitmenschen wahrnehmen. Grundsätzlich ist dies ja auch weitestgehend der Evolution geschuldet, dass "alle Welt" ein sehr distanziertes Verhältnis zu "exzessivem Bewegungsdrang" entwickelt hat. In grauer Vorzeit war dies ja noch vollkommen anders, um zu überleben, um sich Nahrung zu beschaffen um agressiven Feinden zu entkommen war ausdauerndes Bewegen so etwas wie "eine Trumpfkarte im imaginären Ärmel", die Sinnhaftigkeit stand also viele tausend Jahre überhaupt nicht zur Debatte. Ja, und dann kam irgendwann "der Sündenfall", vermutlich ein Haufen vom Glück begünstigter Faulpelze. Diese entdeckten die Vorzüge der Bequemlichkeit und verbreiteten das Wissen darüber unter ihrer "Anhängerschaft". Die körperlichen Qualitäten Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer wurden immer weiter verdrängt, da sie zum schieren Weiterleben nicht mehr "die erste Geige" spielten sondern psychische Unterschiede viel "effektiver" einen Platz im Leben sichern konnten. Die Beliebtheit, sich hierin zu profilieren war umso größer da die Anwendung nahezu anstrengungslos praktiziert werden konnte. Hört sich tiefgründig "schwülstig" an und mit meinem geringen Wortschatz fällt es mir auch unglaublich schwer solche historisch "tiefverwurzelten" gesellschaftlichen "Fehlentwicklungen" anzuprangern. Aber, zur geflissentlichen Beruhigung, es ist ja nur die Meinung eines wenig belesenen "Knechts" (der wird schon nicht zu viele Jünger um sich scharen, also lasst ihn mal schwätzen)! Aber zurück zum Thema, das Laufen war´s! Was also gibt mir das Laufen, und was nimmt es mir? Nimmt es mir überhaupt etwas, ist das Verhältnis ausgewogen oder sind die kleinen Geschenke die das Laufen mir gibt auch nur ansatzweise den Aufwand Wert den ich betreibe? Betreibe ich wirklich einen hohen Aufwand oder ist alles was ich mir hier zusammenschreibe grundsätzlich "flüßiger als flüßig, nämlich überflüßig"? Natürlich bin auch ich "aufgeklärt" und "gebildet" genug um zu realisieren, dass für mich ausdauerndes Laufen nicht zum kurzfristigen Überleben notwendig ist. Alles "lebensnotwendige" bekomme ich im Supermarkt um die Ecke in unverschämten Mengen zu "obszön niedrigen Preisen", um meinen "Dienst im menschlichen Kollektiv fortzuführen". Punkt. Wirklich, soll hier schon Schluß sein mit den funktionalen Auswirkungen des Laufens auf mich? Ich möchte mir jetzt auch nichts einreden was in "der Biologie" des menschlichen Organismus zwar angelegt war, aber durch immer weiter fortschreitende Evolution in extrem schwer wahrnehmbare "Randbereiche" zurückgedrängt wurde und man nur noch mit viel Glück in der Lage ist eine Veränderung am eigenen Organismus zu verspüren (von brutaler Erschöpfung mal abgesehen, diese empfinden auch die planlosesten Zeitgenossen, wenn sie denn tatsächlich mal einen Versuch starten). Vordergründig sind es Erlebnisse, die mir ohne das Laufen so nie wiederfahren wären. Blicke, Gerüche, Geräusche aber natürlich auch immer Emotionen. Laufen ohne Emotionen funktioniert für mich nicht. Für mich sind das alles "essentielle" Dinge die zu meinem Leben dazugehören sollten, wissenschaftlich erforschen oder erklären können Andere dies bestimmt besser, bei mir ist es halt nur "ein Gefühl" (will ich jetzt nicht weiter ausführen, Loriot hat´s mal ganz gut erklärt "Das Ei ist hart", hat mit Laufen überhaupt nichts zu tun erklärt aber ansatzweise was "ein Gefühl" ist). Ja und deshalb MUSS ich Laufen. Tja, und der Preis dafür ist welcher? Das Laufen nimmt doch auch etwas (habe ich ja eben noch erwähnt) ist das denn viel? Sind das Dinge die ich in großer Anzahl besitze, die ich bereit bin einzutauschen gegen ein "Gefühl"? Sehr stark vereinfachen lässt sich die Frage, wenn man auch hier isoliert den biologischen Prozeß betrachtet und sich das Wissen darüber vor Augen hält. Laufen ist Bewegung, Bewegung erfordert eine Muskelaktivität, diese wird initialisiert (vom Bestimmer), und durch Verstoffwechselung von Fetten und Kohlehydraten, entsprechend der "Notwendigkeit", bis hin zur Erschöpfung aufrecht erhalten. Anschließend folgt Regeneration und irgendwann wird der Prozeß von neuem angestoßen und so weiter, ergo, Treibstoff fordert das Laufen. Davon hat man in der Regel reichlich (wie ich schon schrieb, heutzutage weltweit eigentlich im Überfluss vorhanden), nicht immer fair verteilt, soll hier aber nicht weiter thematisiert werden! Dann spricht doch eigentlich kaum etwas gegen regelmäßiges ausdaurndes Laufen, an ausreichend Energie mangelt es einem doch kaum noch auf der Welt? Was fordert das Laufen denn sonst noch? Was es dann leider doch etwas "speziell" macht, und viele zwar irgendwann einmal "anfixt" aber in nahezu vergleichbarer Geschwindigkeit an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit führt. Kann man es einfach "Körperwahrnehmung" nennen, neigen denn viele/alle die irgendwann an diesen Grenzen landen an "Gefühllosigkeit? Bevor ich mich jetzt immer weiter verstricke und im esoterischen Niemandsland lande gehe ich gleich erstmal wieder raus Laufen (weil hier auf die Tastatur starren bringt mich auch nicht weiter). Falls ich gleich was erlebe, vielleicht werde ich darüber berichten, oder ich "genieße" still und heimlich wie schon so viele "sprachlose" Jahre zuvor in meinem Leben

Sonntag, 4. September 2016

Warum "brauche" ich das Laufen?

Eine unglaubliche These die ich hier als "Aufhänger" nehme um meinen Blog (und mein planloses Leben) mit neuen Ideen und Inspirationen zu füllen und einen gewissen "Alltags-Automatismus" zu erreichen. Ich habe in der letzten Zeit sehr viel im Internet recherchiert um..., ja was habe ich eigentlich gesucht? Einen bequemen Weg der mich trotz aller Wiedrigkeiten auf meine "alten Tage" doch noch irgendwie zum lokalen "Supersportler" führen könnte? Wollte ich das mal werden? War ich aus diesem Grunde aus meinem, schon reich gefüllten, Leben immer wieder ausgestiegen und habe versucht "extreme Herausforderungen" zu meistern. War mein normales Leben geprägt von Frau, Familie, Eigenheim und Schichtarbeit nicht schon "erfüllend" genug? Genau da liegt sie dann irgendwo, die "Schnittstelle", die mich in der Vergangenheit immer intensiver mit dem Laufen verbunden hat. Wenn man es dann sehr oberflächlich und distanziert von Außen betrachtet könnte man "reduziert" feststellen es hatte Züge eines Suchtverhaltens in meinem Leben eingenommen. Wobei dem Suchtkranken selber (auch das ist ein typisches Merkmal) die Einsicht einer Abhängigkeit verfallen zu sein fehlt. Ich bedauere ja selber Mitarbeiter bei uns in der Firma die vom Rauchen "geknechtet" werden und ohne regelmäßiges auffrischen der Nikotindepots im "Stoffwechsel" arbeitstechnisch nicht 100% leistungsfähig sind. Ja, und bei mir "schreit" der Organismus halt nach "dem Laufen", ich soll sehen, dass ich das wieder regelmäßig schaffe sonst besorg ich dir Depressionen oder anderen "Psychoquatsch", der dein weiteres Restleben nicht wirklich "bereichert"! Heute morgen war dann mal wieder so ein Tag, da habe ich dann mal eine "richtig große Portion" vom Laufen "zu mir genommen". Hört sich ziemlich verworren an, man muss schon eine gewisse "Affinität" zum Ausdauersport haben um meinen unausgegorenen Gedankenfetzen folgen zu können. Ich lief auf altbekannten Wegen Wegen "meditativ", in mich selbst versunken, dahin. Der Plan war grob: Möglichst einen "Langen Lauf" zu machen, eine ziemliche Ausdauerbelstung, nicht nur für die Füße, Beine und Stützmuskulatur sondern natürlich auch für den "großen Bestimmer". Der bekommt ja schließlich auch permanentes "Feedback" von sämtlichen beteiligten Nervenzellen. Relativ am Anfang, ich war noch in der "Einlaufphase" und damit beschäftigt in mich "hineinzuhorchen" habe ich dem "großen Bestimmer" vermittelt, dass wir "bereit sind" eine, früher gerne gelaufene, überwiegend ebene, landschaftlich nicht sonderlich abwechslungsreiche, dafür relativ einfach zu laufende Strecke zu wählen. Und gute zwei Stunden später war dann "alles paletti", das manchmal unangenehme Gefühl beim Laufen ließ sich weitestgehend "ausblenden" oder durch philosophische Geistesblitze übertünchen, soll heißen ich habe meine "Laufportion" (wie gesagt es war eine ziemlich große) bekommen, und nun "genieße" ich einfach nur die positiven Nachwirkungen.